Entwicklung von sintermetallischen Bindungssystemen für Diamantschleifscheiben
Die systematische Untersuchung der Herstellung von Schleifscheiben mit Sintermetallbindung ermöglicht ein tieferes Verständnis der Vorgänge im Herstellprozess. Zudem ist es möglich, neue Werkstoffkombinationen im Hinblick auf ihre Eignung als sintermetallische Schleifscheibenbindung zu bewerten.
Einleitung
Der Herstellprozess von Schleifscheiben hat einen großen Einfluss auf ihr Einsatzverhalten. Über die Bindungszusammensetzung und die Herstellparameter können der abrasive Verschleißwiderstand sowie die Zähigkeit und Sprödigkeit der Bindung verändert werden [1]. Ein tiefgreifendes Verständnis des Herstellprozesses von Schleifscheiben bietet zwangsläufig auch die Grundlage für ein besseres Verständnis des Schleifprozesses. Charakteristische Größen, die durch den Herstellprozess eingestellt werden, haben einen Einfluss auf nachfolgende Eigenschaften, wie zum Beispiel Porosität oder Bruchspannung und somit auch auf den eigentlichen Schleifprozess, siehe Abbildung 1.
Durch eine möglichst breite Datengrundlage in Form einer Charakterisierung unterschiedlichster Eigenschaften lassen sich Einflussgrößen des Herstellprozesses auf nachgelagerte Prozesse genauer isolieren und identifizieren. Bei der Änderung einer Größe in der Herstellung kann somit nachvollzogen werden auf welche Eigenschaften diese einen Einfluss hat. Speziell für die Charakterisierung des Schleifbelags kann dabei auf Schleifbelagsprobekörper zurückgegriffen werden, die dem Schleifbelag entsprechen, die aber nicht auf einen Grundkörper gesintert werden. Diese Probekörper ermöglichen auch zerstörende Untersuchungen, wie Bruchtests, ohne dass ganze Schleifwerkzeuge gesintert und danach zerstört werden müssen. Bei der Entwicklung neuer Bindungszusammensetzungen ermöglicht ein derartiges Grundwissen bereits vor der Fertigung der Schleifscheibe eine Beurteilung für ihre Eignung im Schleifprozess.